Leise unterwegs - Elektrisch fahren

Elektroautos sind leise, so leise, dass man sie mitunter überhört. Zwar nehmen wir bei der Verkehrsteilnahme die meisten Eindrücke mit den Augen auf. Aber wir sind es gewöhnt, dass Fahrzeuge Geräusche entwickeln. In manchen Verkehrssituationen verlassen wir uns daher auch auf unser Gehör. Und das kann schiefgehen. Da man inzwischen erkannt hat, dass nahezu lautlose Fahrzeuge in manchen Situationen für andere Verkehrsteilnehmende gefährlich werden können, müssen neue Elektrofahrzeuge nach einer EU-Vorschrift mit einem künstlichen Fahrgeräusch ausgerüstet werden, das nicht ausgeschaltet werden kann und das bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h wirksam ist.

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Beschleunigung und Reichweite

Ein Verbrennungsmotor braucht eine gewisse Drehzahl, um seinen Antrieb zu entfalten. Elektromotoren dagegen stellen ihr volles Drehmoment nahezu sofort zur Verfügung. Sie fahren ruckfrei an und beschleunigen schnell und konstant. Das kann einen durchaus überraschen. Wer Automatikfahrzeuge kennt, kommt damit gut zurecht. Wer aber nur Schaltwagen gewohnt ist, muss sich umstellen. Wie weit man mit einem Elektroauto kommt, hängt von der Kapazität und der Ladung des Akkus ab. Hohe Fahrgeschwindigkeiten, starke Steigungen und schwere Beladung reduzieren die Reichweite merklich. Die Außentemperaturen, Licht, (Sitz-)Heizung, heizbare Scheiben und Außenspiegel sowie Gebläse und Klimaanlage verbrauchen ebenfalls Strom, der dann nicht mehr für das Fahren zur Verfügung steht. All das ist kein Problem, wenn man die Fahrt gut plant.

Laden

Mit einem Elektroauto muss man häufiger an die Ladesäule als mit einem Verbrenner. Es gibt unterschiedliche Ladesäulen, und auch das Bezahl- bzw. Abrechnungssystem unterscheidet sich von Säule zu Säule. Spezielle Apps helfen bei der Suche nach geeigneten Lademöglichkeiten. Bei manchen Fahrzeugen kann die Berechnung der Ladestopps und die Suche nach geeigneten Ladesäulen auch durch das Navigationssystem erfolgen.

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Was sagt die Gesetzgebung?

Kommunen können Elektro­Parkplätze einrichten, an denen Ladesäulen zur Verfügung stehen. Diese Parkflächen können kostenlos oder mit reduzierten Parkgebühren angeboten werden. Sie dürfen jedoch nur von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Werden dort andere Kfz abgestellt, wird dies mit einem Verwarnungsgeld sanktioniert, wenn diese Parkplätze blockiert werden. Manche Kommunen zögern dann auch nicht lange mit dem Abschleppen.

Was also tun?

  • Machen Sie sich mit einem unbekannten Fahrzeug immer erst vertraut, bevor Sie losfahren. Lassen Sie sich gegebenenfalls in die Nutzung einweisen.
  • Bereiten Sie Ihre Fahrt mit dem E-Auto vor: Wie groß ist die Reichweite, wie ist der Ladezustand des Akkus? Muss gegebenenfalls unterwegs nachgeladen werden, und wo ist das möglich?
  • Setzen Sie zusätzliche Geräte, die Energie verbrauchen (Klimaanlage, Heizung, Gebläse usw.) insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen nur ein, wenn es notwendig ist. Das vergrößert die Reichweite.
  • Denken Sie daran, dass Ihr Fahrzeug leise ist und möglicherweise von anderen überhört wird.
  • Fahren Sie vorausschauend, um energiesparend und sicher unterwegs zu sein.
  • Achten Sie beim Parken an Ladesäulen auf die genauen Bedingungen. Lassen Sie das Ladekabel nicht zur Stolperfalle für Vorbeigehende werden.